Lebendige Literatur
mich treiben lassen zur Mündung ins Meer
mich vermischen mit den wilden Wassern
des Ozeans
tauchen zu Walen und Delfinen
mein Nixenleben endlich feiern
wild und frei
Heidrun Schaller
in Stein gehauene Tage
lauschen auf das Flötenspiel des Frühlings
flattern mit den Flügeln des Herzes
hinter den Kulissen der Vorschriften
auszubrechen aus dieser Erstarrung
verborgen hinter Masken der Anpassung
rebelliert das Verlangen nach rotem Aufbruch
greift nach dem verloreneren Leben
Heidrun Schaller
meinen Verstand von der Leine lassen
die Hundemarke der Vorschriften Einschränkungen abreißen
Grimassen schneiden den Erinnerungen
An diese grauen Zeit
zusammengerollt
allen Ballast in diese Asche werfen
um mein Glück neu
auszubalancieren
Heidrun Schaller
in Scheiben schneiden
diese Langeweile
lauschen der tiefen Leere
meiner Seufzer
Worte schreiben
auf rotes Papier
sie anheften an den Mast
meiner Einsamkeit
SOS
auf den Wassern meiner ungeweimten Tränen
kreuzen
gegen den Strom
abwerfen mein Schafsfell
Wölfin werden
heulend mein Rudel rufen
heulen heulen
den Mond anheulen
in dieser schlafenden Republik
Heidrun Schaller